Zunftessen 2016 mit neuen Elementen

Einladung

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Schon die Einladung zum Zunftessen vom 22. Oktober 2016 war anders. Unser Zunftbruder Andreas Zuber hat sie gestaltet. Ein Künstler in unseren Reihen, der noch wenig bekannt ist. Er hat das Bild für die Einladung mit viel Freude gestaltet. Es zeigt die Werkzeuge unserer zünftigen Handwerksberufe Rotmarderpinsel, Glasschneider, Ledermesser und Ahle sowie einen Briefbeschwerer und die Zunftkrawatte. Im Zentrum steht die Kernidee des Bildes, die Holzgliederfigur als Schutzengel für unsere Zunft. Herzlichen Dank!

Jazz Campus

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Um 13.45 Uhr war Treffpunkt bei der Theodorskirche. Das sonnige Wetter hat uns die Wartezeit herrlich verkürzt; bis sich ein Zug von hundert Mann hinter Spiel und Banner in Richtung Rheinpromenade bewegte und in die Utengasse einbog.

Dort besuchten wir die Institution Jazz Campus, die kaum jemand von uns vorher gekannt hatte.

img_2955Es handelt sich um eine Fachhochschule für Jazz-Musik, die Teil der Musikakademie Basel ist. Das umgestaltete Gelände ist heute ein architektonisch herausragendes Bauwerk in Basel. Mit einem Apéro-Glas in der Hand durften wir erst ein Konzert von zwei Jazz-Studenten erleben. Dann begrüssten uns Steff Rohrbach, Leiter Kommunikation, und Lukas Buol, Architekt des Jazz Campus. Sie führten uns durch Musikzimmer, Vortragsräume und Aufnahmestudios.

img_2969In diesem Haus ist nichts zufällig gestaltet: schallschluckende Wände aus edlem Holz, gefederte Laminatböden, Lampen mit direktem und indirektem live blackjack Canada Licht sowie Dekorelemente an der Decke, die den Schall optimal im Raum verteilen. Jeder Raum ist separat klimatisiert, damit keine Musik über die Lüftung in die Nebenräume dringt. Das Gebäude ist ein echtes Highlight von Basel. Unterstützt wird derCampus von der Stiftung Habitat unter der Führung von Frau Beatrice Oeri. Wir entbieten unsere Hochachtung!

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Aufnahmen

Die Aufnahmen neuer Mitglieder fanden vis-à-vis im Hof der Stiftung Habitat statt. Erst gedachten wir aber der verstorbenen Zunftbrüder in diesem würdigen Rahmen: Eine Minute in Stille einhalten und dann das Totenmärschli auf dumpfen Trommeln – so ehrten wir die Toten.

img_2997Zwei Kandidaten wurden in die Zunft aufgenommen. Sie mussten erstmals beweisen, dass sie ein Handwerk unserer Zunft auch ausüben können. Unter kundiger Leitung von Andreas Zuber, einem gelernten Vergolder, hatten sie ein Stück eines hölzernen Zunftwappens zu vergolden Ein schwieriges Unterfangen: Schon ein leichter Windhauch im Freien wirkt wie ein Sturm auf das dünne Blattgold. Beide Neue bewährten sich bestens. Sie erhielten traditionell nach dem Aufnahmebecher mit Handschlag über dem Banner das Zunftabzeichen.

Verdankungen

Abmarsch mit Sonnenbrille, nochmals zur Rheinpromenade und dann in die Rheingasse. Ziel war das Hotel Krafft. Noch vor dem Essen gab es eine erste Ansprache und Verdankungen an die zurückgetretenen Vorgesetzten: Altmeister Andreas Gutzwiller, Altstatthalter Peter Thommen, Altsäckelmeister Hansruedi Heimoz und Altzeugherr Werner Niederberger. Allen wurde ein tolles Geschenk überreicht. Als Vorspeise folgte sogleich ein Lachstatar mit Rohkostsalat.

Gäste und Ehrungen

img_3021Im zweiten Teil des Essens wurden die Gäste vorgestellt. „Mir begriesse uff unserer Stuube ganz härzligg …“

… Richard Wherlock, Balletdirektor Basel
… Steff Rohbach,  Kommunikation Jazz Campus
… Dr. Conrad Frey, Meister Zunft zum Rüden
… David Andreae, 2. Zunftmeister zum Rüden
… Thomas Hediger, Meister E. E. Zunft zu Webern
… Toni Spitzli, Schreiber E. E. Zunft zu Webern
… Felix Müry, Irtenmeister E. E. Zunft zum goldenen Stern
… Richard Hubler, Chorleiter E. E. Zunft zum goldenen Stern

Zudem durften wir fünf Zunftbrüder begrüssen, die über 85 Jahre alt sind. Drei von ihnen gehören der Zunft zum Himmel bereits über 55 Jahre an. Schliesslich wurden zwei Veteranen zum 40-Jährigen geehrt.

Meisterrede

img_3023Nach einer Kraftbrühe vom Baselbieter Natura-Rind mit Mark-Klösschen richtete Markus Grieder als neu gewählter Meister einige Worte an die Zunft. Kernthema waren die Probleme des Gewerbes im Raum Basel: das wenig gewerbefreundliche Verkehrskonzept, die Konkurrenz der Geschäfte aus dem nahen Ausland durch günstige Preise sowie die zunehmenden globalen Verkaufskanäle im Internet. Vor allem gegen Letzteres kann jeder Unternehmer allerdings etwas tun.

Richard Wherlock

img_3051Zum Hauptgang gab es einen Baselbieter Kalbsrücken aus dem Ofen mit steirischem Kernkrokant, Süsskartoffel & geröstetem Romanesco. Nun richtete Richard Wherlock einige Grussworte an die Zunft. Er symbolisiert für uns die Kunst schlechthin, indem er Musik in Bewegung verwandeln kann, was er nun schon seit vielen Jahren sehr erfolgreich tut. Mit viel Herzblut redete Richard Wherlock über seinen Beruf, und wie er zu ihm gekommen ist. Mit Witz und Theatralik zog er uns in seinen Bann.

Zunftlied

Nach dem Dessert mit Zweierlei von der Birne mit Haselnussgebäck präsentierte Richard Hubler ein neues Zunftlied. Doch das Ganze von vorne. Im letzten Jahr haben wir das Lied der Gilberte de Courgenay aus 100 Kehlen gesungen. Die Erkenntnis war klar, der Himmel hat keinen Chor, unsere Zunft ist ein Chor. Wir wollten darum unser Zunftlied auffrischen und haben Richard Hubler gebeten, eine eingängigere Melodie zu prüfen. Nun erhielten wir eine neue Melodie, doch der Text passte nicht mehr. In Konsequenz haben wir nun zwei Zunftlieder. Mal sehen, wie das weiter geht.

Geschenke

img_0804Nun war es an der Zeit, dass sich Thomas Hediger, Meister E. E. Zunft zu Webern, beim Himmel-Meister revanchiert. Beim Zunftessen der Webern im Mai hatte der Webern-Meister nämlich einen Webstuhl von uns erhalten mit der nicht ganz ernst gemeinten Aufgabe, bis zu unserem Zunftessen ein Himmelwappen zu weben. Wie immer hat Meister Hediger alles mit viel Witz gelöst und uns ein „selbstgewobenes“ T-Shirt als Geschenk überreicht; man beachte auch die handgestickte Inschrift auf dem Ärmel.

Zum Kaffee und Gläsli Schnaps hielt Conrad Frey, Meister zum Rüden von Schaffhausen, eine kurze Rede. Er hat den Baslern kurzerhand empfohlen, am Wahlsonntag die Überregulierung unserer Gesetzgebung zu beenden und ganz einfach die alte Zunftordnung wieder einzusetzen.

Zum Abschluss der traditionelle Auftritt des Spiels mit Wettsteinmarsch und z’Basel.

Ausklang

Nach dem offiziellen Tafelschluss verschob sich eine stattliche Gruppe hinter dem Spiel ins Restaurant Linde. Bei Ueli-Bier und Brätzel ging unser Zunfttag gemütlich und laut zu Ende.

Dank

Ein besonderer Dank geht an geht ans Hotel Krafft, das uns mit einer ausgezeichneten Küche verwöhnt hat. Den Verantwortlichen des Jazz Campus danken wir für die interessanten Einblicke. Herzlichen Dank allen Gästen, die unseren Anlass mit Ihrer Anwesenheit bereichert haben. Und nicht zu vergessen: Ein Dank allen Vorgesetzten und Zunftbrüdern, die zum Gelingen des Anlasses beigetragen haben. Ihnen gebührt ein herzlicher Applaus!

Impressionen vom Zunftessen 2016

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Lied zer Doodeneerig

Die Mitgliedschaft in unserer Zunft ist eine Lebensverbindung. Wir geniessen die Freundschaft zu unseren Brüdern zu Lebenszeiten und geben ihnen am Zunftessen auch das letzte zünftige Geleit. Nachdem der Zunftchor am Zunftessen 2018 seinen Einstand am Zunftessen gab, haben sich unser Chorleiter, Beat Trachsler und unser Pianist, Peter Ammann zusammengesetzt und ein eigenes Lied für diesen wichtigen Moment im Leben unserer Zunft komponiert. Von nun an gedenken die Zunftbrüder im Rahmen der Totenehrung ihrer ihnen vorangegangenen Brüdern mit diesem schönen, tragenden Lied.

Die Zunfthymne

Auf der Zunftfahrt 2015 nach Courgenay wurde im Bahnhofsbuffet das berühmte Lied Gilberte de Courgenay spontan aus 100 himmlischen Kehlen gesungen. Es klang nicht nur gewaltig, vielmehr strahlte auch riesen Freude aus den Gesichtern der zünftigen Sänger (*). Als nach den Neuwahlen im Frühjahr 2016 der neu zusammengesetzte Zunftvorstand zusammentrat, stellte der Meister die Frage, was denn eine Zunft zusammenhalte und was wir weiter fördern wollen. Neben vielen ebenso wichtigen Punkten wurden sich die Vorgesetzten einig, dass unter anderem Rituale und gemeinsam Erlebtes zusammenschweisse. Mit viel Freude blickte die Runde auf das gemeinsame Singen in Courgenay zurück. Leider wurde das vorhandene Zunftlied mit dem schönen, vom Zunftbruder Beat Trachsler verfassten Text, nicht mehr gesungen, da die Melodie für uns Laien etwas zu schwierig ist. Der Vorstand wollte mit dem Chorleiter unserer Schwesterzunft der E.E. Zunft zum Goldenen Stern prüfen, was getan werden könne damit das Zunftlied zu neuem Leben erwache. Dieser war gleich Feuer und Flamme und präsentierte flugs ein komplett neues Lied. Die Vorgesetzten waren ebenfalls begeistert und so präsentierte Richard Hubler am Zunftessen 2016 das neue Lied als Gastgeschenk seiner Zunft und studierte es sogleich mit der kräftig mitsingenden Zunftgemeinde ein. Das bisherige Lied soll aber keinesfalls ersetzt werden, sondern weiterhin als Zunftlied unsere Anlässe bereichern. Wie dies gelingt werden wir sehen. Damit darf der Himmel gleich zwei schöne Lieder sein eigen nennen und wir hoffen, dass beide fleissig gesungen werden.

(*) Ergänzung des Meisters: Die E. Zunft zu Himmel hat keinen Chor – wir sind ein Chor.

S Lied vo dr Basler Himmelzumpft

Dass die Brüder E. E. Zunft zum Himmel am Zunftessen vom 23. Oktober 1999 ein eigenes Zunftlied singen konnten, war der Initiative der Vorgesetzten, insbesondere jener von Meister Kurt Jenny und Schreiber Rene Hertner zu verdanken: Im Vorjahr hatten sie dem Buchautor und Baseldeutsch -Experten Beat Trachsler den Auftrag erteilt, sich einen Text zu überlegen, der das bisher verwendete Bundeslied (mit dem Freimaurer-Text: Brüder, reicht die Hand zum Bunde) ersetzen sollte. Dem mit der ehrenvollen Aufgabe betrauten Verfasser wurde bald klar, dass ein solcher Liedtext einige Anforderungen erfüllen musste. So durfte beispielsweise die Zahl der Strophen nur gering sein und ihr Bau musste einfach sein, die Sprache selbstredend der Basler Stadtdialekt. Der Tenor des Textes durfte weder patriotisch-schwülstig noch lieblich daher kommen. Angesprochen werden musste sowohl die Vergangenheit der Künstlerzunft wie ihre Gegen­wart (Was bedeutet heute Zunftleben?) und ihr Fortbestehen in der Zukunft (etwa durch einen hymnischen Refrain. Das Lied sollte ja an feierlichen Anlässen, beispielsweise an der Zunftaufnahme gesungen werden können).

Nachdem die Textfassung vorlag, galt es, diese zu vertonen. Als Kompo­nist erschien Art Paul (eigentlich Arthur Paul Huber) geeignet, der sich seit Jahr­zehnten einen Namen als Arrangeur und Komponist, unter anderem für das Fauteuil-Theater («Pfyfferli») gemacht hatte. Art Paul leferte eine Melodie, die trefflich den Charakter des Textes berücksichtigt, die allerdings den Zunftbrüdern nicht so leicht ins Ohr geht.